Ein Gespräch mit Hoteldirektor Enrico Ungermann und Sascha Brandt, Head of Sales und Nachhaltigkeitsbeauftragter
Wenn man morgens aus einem unserer Zimmer auf den Hafen blickt, spürt man sofort: Hier pulsiert das Leben. Die Elbe fließt, die Schiffe ziehen vorbei – und mittendrin unser Hotel, das seit Jahrzehnten tief mit Hamburg verbunden ist. Doch auch wir wissen: Wer heute Gastgeber sein will, muss mehr tun, als nur schöne Zimmer und einen guten Service anbieten.
Nachhaltigkeit ist längst Teil unserer Identität geworden. In einem persönlichen Gespräch erzählen Hoteldirektor Enrico Ungermann und Sascha Brandt, unser Head of Sales und Nachhaltigkeitsbeauftragter, was wir in den letzten Jahren bewegt haben – und warum wir heute mit besonders viel Stolz zurückblicken.
Mehr lesenEnrico Ungermann:
„Die letzten Jahre waren für uns eine Zeit des bewussten Umdenkens. Nachhaltigkeit war nicht mehr nur ein Thema, das im Hintergrund mitschwingt – es ist zu einem festen Bestandteil unseres täglichen Handelns geworden. Ob beim Einkauf, im Umgang mit Ressourcen oder im Miteinander im Team – wir haben gelernt, Verantwortung konsequent zu übernehmen.“
Sascha Brandt:
„Definitiv! Ein großer Meilenstein war die GreenSign-Zertifizierung. Das war mit viel Vorbereitung verbunden – doch der Aufwand hat sich gelohnt. Gerade unsere Firmenkunden achten zunehmend auf glaubwürdige Nachhaltigkeitsnachweise, und hier haben wir mit dem GreenSign-Siegel ein starkes Zeichen gesetzt.“
Enrico Ungermann:
„Es sind aber auch die kleinen, alltäglichen Erfolge, die mich stolz machen – wenn Kolleg:innen Ideen einbringen, wie wir noch ressourcenschonender arbeiten können, oder wenn Gäste bewusst nachhaltige Angebote wählen. Das zeigt: Unser Kurs wird nicht nur gesehen, sondern auch mitgetragen.“
Enrico Ungermann:
„Ja, wir können stolz auf die erzielten Ergebnisse sein. Durch gezielte Maßnahmen, wie den Einsatz moderner Technologien und intelligenter Steuerungssysteme, haben wir unseren Energieverbrauch deutlich gesenkt. Die Umsetzung dieser technischen Lösungen wurde in enger Zusammenarbeit mit unserem Technik-Team unter der Leitung von Herrn Schulz realisiert. So konnten wir unseren Stromverbrauch um 6,17 % und unseren Wasserverbrauch um 11,76 % reduzieren. Besonders beeindruckend ist, dass wir unsere CO₂-Emissionen um 8,76 % gesenkt haben – das entspricht einer Einsparung von über 45 Tonnen CO₂. Es ist ein tolles Gefühl, zu sehen, wie unsere Anstrengungen konkrete, messbare Ergebnisse liefern und uns weiter in die Richtung einer nachhaltigeren Zukunft führen.“
Sascha Brandt:
„Unsere Maßnahmen sind vielseitig. Von der Umstellung auf ökologische Reinigungsmittel über plastikfreie Lösungen bis hin zur bewussten Auswahl regionaler Lebensmittel. In der Küche arbeiten wir eng mit Lieferanten aus dem Umland zusammen – das spart Transportwege und unterstützt die lokale Wirtschaft.“
Sascha Brandt:
„Unsere Einkaufsabteilung ist da wirklich mit Herzblut dabei. Nachhaltigkeit, Qualität und Wirtschaftlichkeit müssen im Gleichgewicht sein – und das gelingt uns durch persönliche Kontakte, ein gutes Gespür für Innovationen und viel Erfahrung. Es ist uns wichtig, dass jedes Produkt, das ins Haus kommt, unseren Werten entspricht.“
Enrico Ungermann:
„Und ja – wir haben eine starke Bindung zu vielen lokalen Partnern, die mit ihrer ökologischen Ausrichtung perfekt zu uns passen. Diese Zusammenarbeit basiert auf Vertrauen – und das merkt man.“
Enrico Ungermann:
„Wir setzen auf moderne Technik, z.B. Durchflussbegrenzer oder Duschköpfe, die weniger Wasser verbrauchen. Gleichzeitig schulen wir unser Team regelmäßig und sensibilisieren auch unsere Gäste z.B. mit Hinweisschildern – auf eine Art, die niemanden belehrt, sondern zum Mitmachen einlädt.“
Sascha Brandt:
„Als Hamburger Hotels ist es uns wichtig, etwas zurückzugeben. Wir engagieren uns bei sozialen Projekten in der Region, spenden Sachwerte und unterstützen dort, wo Hilfe gebraucht wird. Besonders schön ist es, wenn wir ganz direkt sehen, wie unsere Unterstützung wirkt – das motiviert ungemein.“
Sascha Brandt:
„Wir setzen auf Freiwilligkeit. Zum Beispiel kann jeder Gast selbst entscheiden, ob er den täglichen Zimmerservice in Anspruch nehmen möchte – mit der Roten Karte an der Tür. Zusätzlich geben wir Tipps, wie man sich in Hamburg nachhaltig fortbewegen oder Energie im Hotel sparen kann. Die Resonanz ist durchweg positiv.“
Enrico Ungermann:
„Transparenz ist uns sehr wichtig. Wir informieren über verschiedene Kanäle – Website, Social Media, Info-Displays im Hotel. Aber auch intern passiert viel: Unsere Teams werden regelmäßig geschult, neue Ideen werden gemeinsam entwickelt. Nachhaltigkeit wird bei uns gelebt – nicht nur geplant.“
Sascha Brandt:
„Unbedingt! Unsere Gäste sollen sich bei uns rundum wohlfühlen – und das auf gesunde Weise. Wir bieten regionale und saisonale Küche mit frischen, oft biologischen Zutaten.“
Enrico Ungermann:
„Wir möchten unsere Häuser noch nachhaltiger gestalten – in allen Bereichen. Dabei denken wir nicht nur an Umweltkennzahlen, sondern auch an soziale und kulturelle Verantwortung. Nachhaltigkeit soll keine Abteilung sein, sondern ein gelebter Wert.“
Sascha Brandt:
„In den nächsten Jahren wird nachhaltiges Handeln in der Hotellerie nicht mehr optional sein. Gäste – privat wie geschäftlich – achten immer mehr auf diese Aspekte. Und genau das sehen wir als Chance, noch bewusster Gastgeber zu sein.“
Enrico Ungermann:
„Die größte Herausforderung war und ist es, Nachhaltigkeit in den Hotelalltag zu integrieren, ohne Kompromisse bei Qualität oder Komfort zu machen. Aber genau das ist auch die schönste Aufgabe – weil wir jeden Tag spüren, dass es geht.“
Nach dem Austausch unserer Bettwäsche und Uniformen stellte sich für uns eine wichtige Frage: Wohin mit der ausgedienten Wäsche? Für uns war sofort klar – einfach entsorgen kam nicht in Frage.
Stattdessen entschieden wir uns, Hanseatic Help e. V. und DER HAFEN HILFT! e. V. zu unterstützen – zwei Organisationen, die sich mit großem Engagement für bedürftige Menschen in Hamburg einsetzen. Unsere aussortierten Textilien bekommen dort ein neues Leben – als Kleidung, Decken oder nützliche Alltagsbegleiter.
Für uns ist das mehr als nur eine pragmatische Lösung. Es ist ein bewusster Schritt, unsere Stadt zu unterstützen, Verantwortung zu übernehmen und Ressourcen sinnvoll weiterzugeben.

